Besuch beim Annousakeio, einer NGO Institution im Nordwesten Kretas.
Mitte Juni traten wir unsere erste soroptimistische ‚Fernreise‘ an, die uns nach Kreta führte, wo sich unser Club für nachhaltige medizinische Hilfeleistung für diese Einrichtung in Kissamos im NW Kretas engagiert, deren Grundstein Ende der Sechziger Jahre gelegt wurde, als Altersheim für Frauen!
Das Annousakeio ist ein Therapiezentrum, Altersheim, mit einer Abteilung für chronisch Kranke, einer mobilen Krankenversorgung für 350 Menschen im Bezirk und bietet auch eine Suppenküche für die Ärmsten.

Die seit Jahren währende Krise in Griechenland hat sich auf den medizinisch-sozialen Bereich, unbemerkt von den Touristen, verheerend ausgewirkt. Benötigt wird alles – Medikamente, Verbandmaterial, Blutabnahmeröhrchen, Injektionsnadeln, Bettwäsche, Rollstühle etc.
Wir wurden bei unserem Besuch am 16.Juni kretisch gastfreundlich aufgenommen. Frau Maria Vaidaki, kompetente Leiterin und gute Seele der Sozialabteilung und Ansprechpartnerin für unser Projekt, führte uns durch die einzelnen Abteilungen, freute sich am großen Interesse der Clubschwestern und beantwortete ausführlich unsere Fragen. Wir waren beeindruckt von den Leistungen im medizinischen und sozialen Bereich.
Wir bekamen nicht nur einen Einblick in den medizinisch-therapeutischen Bereich, sondern auch in das Netzwerk dieser Institution, die seit Beginn der Griechenland-Krise mehr denn je auf Spenden angewiesen ist, da die Zuschüsse aus der öffentlichen Hand drastisch gekürzt wurden.
Die unter dem Druck der Troika auferlegten Einsparungen führten nicht nur dazu, dass sich Arbeitslose, in der Folge unversicherte und mittellose Kreter, ärztliche Behandlung nicht mehr leisten können, sondern auch Erwerbstätige, deren Einkommen durch Lohnkürzungen und ständig steigender Steuern nicht mehr reicht um Krankenkassenbeiträge zu bezahlen.
Die Im Rahmen unseres Projektes ‚Sharing is Caring‘ gesammelten Medikamente und medizinische Hilfsmittel sind Spenden von Ärzten, Pharmafirmen etc. Unsere CS Lydia Isola eruiert den dringendsten Bedarf vor Ort. (Bericht Unionsjournal Herbst 2015) und organisiert auch die Übergabe.
Was im Frühsommer 2015 im kleinen Rahmen mit Medikamentenspenden von Ärzten aus Murau und Graz begann, in Urlaubskoffern von Freunden an das Annousakeio geliefert, geht mittlerweile bestens organisiert, per LKW von Graz nach Griechenland. Ein griechisches Transportunternehmen unterstützt uns dabei und übernimmt die Kosten für die Spendenlieferungen. Erst im Frühjahr konnten durch großzügige Spenden sowie die Ordinationsschließung eines Murauer Arztes fünf Paletten an medizinischen Hilfsmitteln an das Annousakeio geschickt werden.
Beim Nachgespräch in einem Kafenion am Meer waren wir uns sicher, dass diesem Besuch bestimmt noch ein weiterer folgen wird, nach dem Motto ‚gemeinsam und miteinander‘!